Helligkeit einstellen

Der Helligkeit-Filter erlaubt Ihnen die Korrektur der Helligkeit, des Kontrasts und das Entfernen von Dunst im Bild. Wir empfehlen Ihnen, erst die automatische Helligkeitskorrektur zu verwenden und, wenn Sie mit dem Ergebnis nicht zufrieden sind, andere Funktionen und diverse Kombinationen derselben miteinander auszuprobieren. Das Histogramm kann Ihnen dabei helfen, zu verstehen, welche Funktionen für das aktuelle Bild am besten sind. Lesen Sie dazu auch das Kapitel: Ein Histogramm lesen.

Automatische Helligkeitskorrektur

Das Automatische Erkennung-Werkzeug korrigiert die Helligkeit im Bild vollautomatisch. Das Programm wird Ihr Bild analysieren und alle Einstellungen entsprechend vornehmen. Sie können hierbei den Grad der Korrektur bestimmen: Konservativ, normal, aggressiv oder extrem. In den meisten Fällen arbeitet bereits die konservative oder normale Korrektur sehr gut. Wir empfehlen Ihnen, dieses Werkzeug als erstes zu verwenden. Falls Sie mit dem Ergebnis nicht zufrieden sind, können Sie die Korrekturen jederzeit mit den anderen Werkzeugen manuell vornehmen.

Die automatische Korrektur ist sehr nützlich für die Stapelverarbeitung. Sie können einen Ordner mit Bildern einer Warteschlange hinzufügen und daraufhin die automatische Korrektur anwenden. In den meisten Fällen wird die Helligkeit automatisch korrigiert und Sie müssen nur noch wenige Bilder nachträglich manuell nachkorrigieren. Lesen Sie hier mehr über Stapelverarbeitung.

Kontrast

Der Kontrast-Schieberegler arbeitet besonders gut bei äußerst kontrastreichen oder eintönigen Bildern. Wenn Sie einen Blick auf das Histogramm des Originalbildes werfen, entdecken Sie einen "Hügel" in der Mitte, da die meisten Pixel im Bild eine durchschnittliche Helligkeit aufweisen. Eine Erhöhung des Kontrastes macht ein Bild spannender und interessanter.

before increasing contrast after increasing contrast increasig contrast-histogram
Originalbild Kontrastkorrekur mit +68 angewandt Beachten Sie, wie das Histogramm zu den Rändern hin gestreckt wurde.


Helligkeit

Der Helligkeit-Schieberegler eignet sich sehr gut zur Aufhellung eines Bildes. Wenn Sie die Helligkeit erhöhen, hellen Sie zwar die dunklen Bereiche im Bild auf, aber "überbelichten" zur gleichen Zeit auch die ohnehin schon hellen Bereiche im Bild.

Auf dem Beispielbild unten wurde der gesamte Raum zwar heller, doch die Berge im Fenster sind kaum noch zu erkennen. Sie können andere Funktionen anwenden, um solche Fallbeispiele mit Bergen noch zu verbessern. Versuchen Sie beispielsweise die hellen Bereiche im Bild nachträglich abzudunkeln. Normalerweise verwenden Sie den Helligkeit-Schieberegler, wenn die meisten Bereiche in einem Bild zu dunkel erscheinen.

brightness-before-sample brightness-after-sample brightness-histogram
Vor dem Anpassen der Helligkeit Nach der Anpassung der Helligkeit um den Wert +83 Im Histogramm sehen Sie, wie die dunklen Bereiche im Bild gestreckt und dabei die hellen Bereiche komprimiert wurden, ohne dass diese verloren gingen.

In einigen Fällen kann eine Verringerung der Helligkeit Ihr Bild noch dramatischer erscheinen lassen. Dies funktioniert besonders gut bei Bildern, welches viele hellen Bereiche aufweist, die aber nicht überbelichtet (und somit nicht "ausgefressen") sind.

Belichtung

Der Belichtung-Schieberegler macht alle Pixel im Bild um denselben Wert heller oder dunkler. Dieser Effekt ähnelt der Änderung des ISO-Wertes, der Verschlusszeit oder Blendenzahl an Ihrer Kamera. Wenn Sie den Belichtung-Schieberegler bewegen, achten Sie bitte auf das Histogramm, um zu verhindern, dass Pixel aus dem Histogrammbereich "verschwinden". Dies könnte andernfalls zu überbelichteten oder unterbelichteten Bereichen im Bild führen und somit zu einem Verlust an Details.

exposure before exposure after exposure histogram
Originalbild Die Belichtung wurde um den Wert +1.3 erhöht. Wie Sie hier erkennen können, wurden die meisten Pixel im Histogramm nach rechts bewegt, wodurch diese nun heller dargestellt werden. Nach dieser Veränderung sind die Pixel nun einheitlicher über die gesamte dynamische Breite (Dynamic Range) des Bildes verteilt.

Lokaler Kontrast

Der Lokale Kontrast vermindet den Kontrast zwischen großen Bereichen mit Schatten und Lichtern, aber erhöht gleichzeitig den Detailgrad innerhalb dieser Bereiche.

Es ist sehr hilfreich, wenn sich in Ihrem Bild nur Lichter (helle Bereiche wie z.B. der Himmel) oder Schatten befinden (z.B. die Bäume) und so gut wie keine Mitteltöne. In diesem Fall erkennen Sie zwei große Hügel auf beiden Seiten des Histogramms. Wenn Sie nun den lokalen Kontrast erhöhen, werden die Mitteltöne des Bildes komprimiert und die Schatten und Lichter im Bild gestreckt, wodurch mehr Details im Bild sichtbar werden.

local contrast before local contrast after local contrast histogram
Originalbild Lokaler Kontrast um +17 erhöht Die Pixel im Bild sind nach der Bearbeitung viel einheitlicher im Histogramm verteilt.

Schatten und Lichter

Der Schatten- und Lichter-Schieberegler erlaubt Ihnen, die Helligkeit getrennt für die Schatten und Lichter im Bild anzupassen, während der Rest des Bildes unberührt bleibt.

Der Schatten- und Lichter-Schieberegler ist sehr nützlich bei RAW Dateien. JPEGs können bei einer stärkeren Bearbeitung einen gräuliche und verwaschene Wirkung erhalten, RAW Dateien hingegen nicht. Dies liegt den Mehrinformationen im Bezug auf Farben, welche RAW-Dateien gegenüber JPEGs bieten. Es ist also empfehlenswert, im RAW-Format zu fotografieren, falls sie fertigen Bilder zu dunkel erscheinen. Vergleichen Sie die Ergebnisse zwischen JPEGs und RAW-Dateien im unteren Beispiel.

Wenn Sie die Schatten/Lichter-Funktion verwenden, versuchen Sie, die Zonengröße anzupassen - dies hilft dabei, das resultierende Bild weniger gräulich erscheinen lassen.

shadows before shadows raw after shadows jpeg after
Originalbild Korrektur der Schatten um +100, auf eine RAW-Datei angewandt Korrektur der Schatten um +100, auf eine JPEG-Datei angewandt


Zonengröße

Der Zonengröße-Schieberegler selbst verändert das Bild in keinster Weise, aber er beeinflusst die Wirkung anderer Werkzeuge des Programms. Er definiert, ob Veränderungen auf der Helligkeit jedes einzelnen Pixels (Zonengröße 0) oder auf der durchschnittlichen Helligkeit mehrerer benachbarter Pinsel basieren. Der Schieberegler definiert die Größe der Zone, auf welche diese Veränderungen angewandt werden.

Wenn Sie mit dem Ergebnis einiger anderer Werkzeuge nicht ganz zufrieden sind, versuchen Sie doch einmal, die Zonengröße zu verändern. Um zu verstehen, welche Zonengröße sich am besten für das jeweilige Bild eignet, verändern Sie den Wert der Zonengröße Wert so lange, bis Ihnen das Ergebnis gefällt.

Belichtungswarnungen

Aktivieren Sie die Belichtungswarnungen-Auswahlbox, um die überbelichteten und unterbelichteten Bereiche eines Bildes anzeigen zu lassen. Diese Bereiche werden sich im Laufe der Bearbeitung verändern. Es ist also empfehlenswert, diese Bereiche regelmäßig zu überprüfen, während Sie an einem Bild arbeiten. Die roten Bereiche stehen für die die überbelichteten und die blauen Bereiche für die unterbelichteten Bereiche im Bild.

eposure warnings original exposure warnings
Belichtungswarnungen sind ausgeschaltet

Belichtungswarnungen sind eingeschaltet;
rot - überbelichtet;
blau - unterbelichtet


Auto Kontrast

Das Auto Kontast-Werkzeug optimiert den Kontrast in einem Bild ganz automatisch. Wenn Ihnen ein Bild zu grau und verwaschen erscheint, dann ist es eine gute Idee, das Auto Kontrast-Werkzeug zu verwenden. Das Programm analysiert dabei Ihr Bild und wird die entsprechenden Veränderungen vornehmen. Sie können den Grad der Kontrastveränderung bestimmen: konservativ, normal, aggressiv oder extrem. Die manuelle Option automatisiert überhaupt nichts, im Gegenteil, sie gibt Ihnen die volle Kontrolle über die Helligkeitseinstellungen und wird unten erklärt. Wir empfehlen Ihnen, die verschiedenen Stärken des Auto Kontrasts auszuprobieren, bevor Sie den Kontrast manuell anpassen.

Mit Blick auf das Histogramm ist es eine gute Idee, das Auto Kontrast-Werkzeug zu verwenden, wenn die Randbereiche des Histogramms flach sind. Das Auto Kontrast-Werkzeug "schneidet" diese ungenutzten Bereiche ab und streckt das Histogramm dann über den gesamten dynamischen Bereich (Dynamic Range) des Bildes. Rote vertikale Linien des Histogramms zeigen die Punkte, ab denen die Randbereiche abgeschnitten werden.

before auto contrast after auto contrast
Originalbild Auto Kontrast, angewandt mit 75% Das Original Histogramm wurde an den Randbereichen beschnitten und der Rest über die gesamte dynamische Breite gestreckt.


Manuelle Anpassung des Kontrasts

Wenn Sie die Manuell-Option in der Auto Kontrast-Kombobox aktivieren, erscheinen unterhalb zwei Schieberegler: Schwarzpunkt und Weißpunkt. Diese erlauben Ihnen die Wahl der Punkte, ab denen das Histogramm beschnitten wird. Der Schwarzpunkt-Schieberegler definiert das linke Limit und der Weißpunkt-Schieberegler das rechte Limit.

Verwenden Sie den Weißunkt-Schieberegler, wenn sich eine große Menge ungenutzter Bereiche auf der rechten Seite des Histogramms befindet. Dadurch werden die grauen tonlosen Bereiche Ihres Bildes aufgehellt.

white point before white point after white point histogram
Originalbild Weißpunkt-Schieberegler auf -55 Die Pixel sind nach der Bearbeitung einheitlicher über die gesamte dynamische Breite verteilt.


Verwenden Sie den Schwarzpunkt-Schieberegler, wenn sich auf der linken Seite des Histogramms viel ungenutzte Fläche befindet. Mit anderen Worten: Falls Sie wünschen, dass einige Pixel im Mitteltonbereich dunkler werden, damit das Bild insgesamt heller wirkt.

black point before black point after black point histogram
Originalbild Schwarzpunkt-Schieberegler auf +14 Nach der Bearbeitung wurden einige graue Pixel schwarz.

Dunstkompensation und Verlauf

Verwenden Sie bei dunstigen und gräulichen Bildern das Dunstkompensation-Werkzeug. Dunst kann im Bild von Anfang an vorhanden oder durch verschiedene Bearbeitungen hervorgerufen worden sein, wie z.B. bei der Aufhellung von "Schatten".

Wenn Sie die Dunstkompensation nur partiell anwenden möchten, hilft Ihnen hierbei der Verlauf-Schieberegler. Dies hilft besonders, wenn manche Bereiche im Bild durch die Dunstkompensation zu gesättigt dargestellt werden. Falls der Verlauf Wert bei 0 liegt, wird die Bearbeitung das gesamte Bild betreffen. Falls der Wert im negativen Zahlenbereich liegt (zum Beispiel bei -80), wird die Kompensation zu 80% im Verlauf von unten nach oben angewandt, bei positiven Werten von oben nach unten.

Es wird zwischen den zwei Bereichen keinerlei sichtbare Ränder geben, weil die Bearbeitung in Form eines Verlaufs stattfindet. Eine kleine graue Hilfslinie markiert die entsprechenden Ränder zur Verdeutlichung.

haze before haze after haze after 100
Originalbild

Dunstkompensation +80

Verlauf 70% oben-unten hinterlässt die grünen Bereiche unten rechts unbearbeitet.

Dunstkompensation +80

Verlauf 100% lässt die grünen Bereiche unten rechts zu gesättigt erscheinen.


Auswahlpinsel und Helligkeitspinsel

Der Auswahlpinsel wählt bestimmte Bereiche eines Bildes aus. Nachdem Sie eine Auswahl getroffen haben, können Sie wieder zum Helligkeit-Filter zurückkehren und eine Bearbeitung sich entweder auf die ausgewählten Bereiche auswirken lassen oder auf die nicht-ausgewählten Bereiche. Lernen Sie mehr über den Auswahlpinsel und seine Einstellmöglichkeiten hier.

Der Helligkeitspinsel erlaubt es Ihnen, nur bestimmte Bereiche eines Bildes aufzuhellen, wie z.B. nur ein Gesicht. Alternativ können Sie auch das Gesicht mit dem Auswahlpinsel auswählen, zum Helligkeitsfilter zurückkehren und dort die Helligkeit erhöhen oder andere Änderungen vornehmen. Lernen Sie mehr über den Helligkeitspinsel und seine Einstellmöglichkeiten hier.

Veränderungen auf eine Auswahl anwenden

Falls Ihr Bild eine Auswahl mithilfe des Auswahlpinsels aufweist, sehen Sie neue Kontrollmöglichkeiten im unteren Bereich des Bedienfeldes. Nutzen Sie dieses, um zu definieren, ob Veränderungen sich auf die ausgewählten, die nicht-ausgewählten oder auf alle Bereiche eines Bildes auswirken sollen.

Deutung eines Histogramms

Ein Histogramm kann Ihnen dabei helfen, zu erkennen, ob die Belichtungseinstellungen korrekt vorgenommen wurden. Wenn Sie zum Helligkeitsfilter wechseln, finden Sie das Histogramm im unteren Bereich des rechten Bedienfeldes in der Tonwertkorrektur-Gruppe.

Die horizontale Achse repräsentiert die Spannweite, über welche die Helligkeit der Pixel variieren kann (von 0 bis 255). Dies stellt den Dynamikbereich eines digitalen Bildes dar. Die vertikale Achse steht für die Anzahl der Pixel mit einer bestimmten Helligkeit. Dunkle Pixel befinden sich auf der linken Seite des Histogramms und die hellen Pixel auf der rechten Seite.

Das bedeutet: Wenn sich auf der linken Seite des Histogramms "Hügel" befinden, aber auf der rechten Seite jedoch gar nicht, kann dies bedeuten, dass Ihr Bild unterbelichtet ist - und umgekehrt.

dark-image light-image balanced-image
Dunkles Bild - es befindet sich ein "Hügel" auf der linken Seite, während der Rest relativ flach erscheint Helles Bild - Es befinden sich "Hügel" auf der rechten Seite und der Rest ist flach Dieses Bild ist relativ ausgeglichen, da sich die Pixel über die gesamte dynamische Breite verteilen

Nachdem Sie Bearbeitungen durchgeführt haben, wird sich das Histogramm verändern: Der obere Teil beschreibt das Originalbild, der untere beschreibt das bearbeitete Resultat. Die grüne Linie mit roten Punkten beschreibt die Veränderungen, welche am Bild durchgeführt wurden.

image original image result
Originalbild Auto Kontrast: Normal (50%),
Helligkeit +16, Schatten +17
Histogramm des Originalbildes (oben),
des bearbeiteten Bildes (unten) und die Kurve, welche beschreibt, welche Veränderungen am Bild vorgenommen wurden